von Dieter Brüggendick


 

Dieter Brüggendick

Über die Anfänge des Jedermannsports findet sich im Geschäftsbericht von 1969 folgender Eintrag: „Ein großer Erfolg war auch die Einführung von wöchentlichen Übungsstunden für Jedermann, den sogenannten zweiten Weg und das damit verbundene intensive Training für das Sportabzeichen.“

 

Wie schon unter der Trainingsleitung von Friedhelm Endemann, setzte Hermann Hansen die sorgfältig ausgearbeiteten Gymnastikübungen mit dem für die damalige Zeit üblichen Schwung um und wusste immer wieder die manchmal fehlende Begeisterung seiner Trainingsgemeinschaft mit aufmunternden Zurufen zu wecken – älteren „Jedermännern“ ist sein motivierendes „Hop, Hop, Hop!“ immer noch im Ohr.

 

In der zweiten Hälfte der 70er Jahre erzwangen berufsbedingte Terminüberschneidungen, dass Hermann Hansen nicht mehr regelmäßig das Freitagabendtraining leiten konnte. In dieser Situation vertrat Friedhelm Unterloh ihn immer öfter und als Hermann Hansen dann Anfang der 80er Jahre das Amt des Gemeindedirektors antrat, lag die Übungsleitung allein in Friedhelms Händen.

 

Die Struktur der Trainingsabende hatten die ersten Übungsleiter so vorgegeben, dass ein wesentlicher Bestandteil des winterlichen Trainingsabends die Gymnastik war, des weiteren sich leichtathletische Übungen zur Vorbereitung der Sportabzeichenprüfung anschlossen und dann schließlich der Abend mit einem Volleyballspiel endete. Im Sommerhalbjahr standen Gymnastik und Leichtathletik auf dem damals neuen Sportplatz auf dem Programm. Mit dem Umzug 1973 in die neue Sporthalle wurde auch das gemeinsame Fußballspiel „Rot gegen Blau“ Bestandteil des Übungsabends.

 

Ende der 80er Jahre intensivierten Friedhelm Unterloh, Jürgen Remke und weitere Leichtathletikfreunde ihre Trainingsarbeit, um erst auf regionalen und dann auch mit großem Erfolg auf überregionalen Sportfesten neue Herausforderungen zu suchen. Sie organisierten sich mit Sportlern aus Drevenack, Bruckhausen und Hünxe in der Leichtathletikgemeinschaft Hünxe. Die Sportler der LG – hier starteten auch viele ehemalige Jedermänner – sorgten dann in den 90er Jahren und zu Beginn des neuen Jahrtausends für bisher nie gekannte Erfolge mit zahlreichen Meistertiteln bei Kreis-, Regional- und Landesmeisterschaften. Neuer Übungsleiter wurde Ende der 80er Jahre Dieter Brüggendick.

 

Da im Laufe der Zeit vermehrt Jüngere den Weg zu uns fanden, fühlten sich einige der älteren Jedermannsportler nicht mehr gut aufgehoben und begannen dem Übungsabend fernzubleiben. Nach intensiven Bemühungen konnte Anfang der 90er Jahre ein Termin am Montagabend in der Turnhalle gefunden werden, wo sich seit dem unter immer größer werdender Beteiligung die etwas Älteren zu Gymnastik und Volleyballspiel treffen. Hier machten und machen sich als Übungsleiter Günter Kons, Wolfgang Markschat, Manfred Dziwisch  und Heinz Fritze verdient.

Rot spielt gegen Blau - was kann es Schöneres geben ? Die Freitagsgruppe der Jedermänner im Dez. 2011

die Montagsgruppe der Jedermänner im Nov. 2011
hinten v.l.: Wolfgang Markschat, Gottfried Panhaus,
Gerd Krüger, Horst Jabs, Heinrich Kleuthgen, Manfred Dziwisch, Günter Krauß, Heinz Fritze, Werner Selke


vorne v.l.: Günter Schröder, Klaus Stahl, Wolfgang Pütz, Hans Amerkamp

die Sonne scheint, der Rasen ist grün, der Ball ist rund,
Rot spielt gegen Blau - was kann es Schöneres geben ?

Die Freitagsgruppe der Jedermänner im Dez. 2011
hinten v.l.: Klaus Stahl, Daniel Weyck, Erwin Peter, Lars Schubert, Klaus Krefting,
Horst Ölzner, Dieter Pikulik, Hans Feykes, Peter Swintek, Dieter Brüggendick


vorne v.l.: Heiner Panhaus, Alexander Krisch, Frank Buschmann, Günter Wachsmann, Christoph Laszczynski, Wilhelm Uhlenbruck, Thomas Ulland, Dagobert „Dago“ Liß

 

Neben der jährlichen Herausforderung, die jeweiligen Bedingungen des Sportabzeichenzu erfüllen, gehört auch die Teilnahme am Amtssportfest – ab 1976 Gemeindesportfest genannt – zum Wettkampfprogramm der Jedermänner. Zeitweise nahmen in den 70er und 80er Jahren Volleyballmannschaften der Jedermänner an Hobbyturnieren in der Umgebung teil. Auch auf dem Fußballfeld, sowohl in der Halle als auch auf dem großen Feld traten immer wieder Mannschaften der Jedermannsportler gegen andere Freizeitkicker an.

 
 

Nach der sportlichen Betätigung wurde es schon bald üblich, dass der beim sportlichen Tun entstandene Flüssigkeitsverlust in lockerer Gemeinschaft wieder ausgeglichen wurde. Dies geschah in der Anfangszeit auch in der Umkleidekabine, später in den Gaststätten des Ortes und dann in unserem Vereinsheim, aber auch ab und zu im Vereinsheim der Tennisabteilung. Fester Bestandteil unserer „Feierkultur“ sind Geburtstagsfeiern, Radtouren am Himmelfahrtstag, das gemeinsame Herbstessen meist in der Gaststätte „Zum Schwan“ in Krudenburg und die Jahresabschlussfeier im Vereinsheim.

 

Ein wenig stolz sind wir Jedermänner, dass unsere Sportgruppe immer wieder Ausgangspunkt oder „Geburtshelfer“ für andere Abteilungen unseres Vereins war. Jedermannsportler waren bei der Gründung der Tennisabteilung unter der Führung von Klaus Schott und Klaus Menzel maßgeblich beteiligt. Bernhard Ciesielski hat eine Zeitlang mit den Jedermännern Volleyball gespielt, bevor er dann sich ganz diesem Sport gewidmet hat und die Volleyballabteilung aufbaute. Reiner Kniel und Wilfried Vendel waren bei uns aktiv und später machten sie sich dann um den Badmintonsport in unserem Verein verdient. Viele der sehr erfolgreichen Seniorenleichtathleten der LG (Anm.d.Red.: die ehemalige Leichtathletik-Gemeinschaft Hünxe) haben zeitweise mit uns Sport getrieben und einige machen nach dem Ende ihrer aktiven Wettkampfzeit wieder bei uns mit.

 

Nicht unerwähnt lassen möchten wir auch, dass sich viele Jedermänner immer wieder der Aufgabe stellten, Vorstandsarbeit zu leisten. Stellvertretend seien hier die Vorsitzenden Wolfgang Markschat, Berthold Werthmann, Friedhelm Unterloh, Paul-Gerhard Gressel, und Gottfried Panhaus genannt.

 

Jedermannsport vom Ende der 60er Jahre bis heute ins Jubiläumsjahr 2012 - dies bedeutet seit mehr als 40 Jahren sich mit gleich gesinnten Menschen treffen, Sport zu treiben und danach auch noch beim Plausch zusammen zu sitzen. All dies unter dem Dach des STV - unserem Verein.

 

Wir hoffen, dass wir dies in gleicher Weise noch lange zusammen tun können.